Im ersten (TRADERS´ 06/2015) und zweiten Teil (TRADERS´ 07/2015) dieser Serie ging es um die Themen Covered Call Writing (CCW) und den Verkauf gedeckter Puts (Cash Secured Puts, kurz C-S-Puts). Diese Options-Strategien zeichnen sich durch ein geringes Risiko aus und können sehr lukrativ sein. Im letzten Artikel werden wir beide Strategien zu einer mehrstufigen Optionsverkaufs-Strategie zusammenfassen, immer mit dem Ziel vor Augen, monatlichen Cashflow zu generieren und unser Kapital so gut wie möglich zu schützen.
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Vorab möchten wir Ihnen nochmal ein Beispiel für den Verkauf einer Put-Option zeigen. Nehmen wir an, die Aktie von BCI Corp. notiert bei 32 Dollar. Verkaufen wir eine Put-Option, die aus dem Geld ist (Ausübungspreis 30 Dollar also unter dem aktuellem Marktwert), sind wir damit einverstanden, bis zum Auslaufen des Kontrakts 100 BCI-Aktien pro Kontrakt für je 30 Dollar zu kaufen. Nehmen wir außerdem eine Restlaufzeit von einem Monat an, so wird uns als Gegenleistung für diese Verpflichtung eine Optionsprämie gezahlt. Diese wird sich etwa auf einen Dollar pro Aktie oder 100 Dollar pro Kontrakt belaufen (ohne Berücksichtigung der geringen Gebühren eines Online-Discount-Brokers). Der Geldbetrag, der zur „Sicherung“ dieses Put-Geschäfts erforderlich ist, entspricht den Kosten für 100 Aktien (3000 Dollar) abzüglich der erhaltenen Put-Prämie (100 Dollar). Zur Berechnung unserer anfänglichen, Rendite verwenden wir folgende Formel:
Rendite = 100 Dollar / 2900 Dollar = 3,4 Prozent
Schauen wir uns nun die beiden Szenarien an, die auftreten können.
Der Optionskäufer (Inhaber) entscheidet sich in diesem Fall gegen die Ausübung der Option und verkauft uns nicht die Aktien für 30 Dollar pro Stück, wenn sie am Markt zu einem höheren Kurs verkauft werden können. Bei diesem Szenario verfällt die Option wertlos und wir behalten die 1-Monats-Rendite von 3,4 Prozent. Das Geld, das zur Sicherung der ursprünglichen Put-Option vorgesehen war, steht nunmehr zur Verfügung, um im darauffolgenden Kontraktmonat wieder den Verkauf einer Put-Option abzusichern.
Der Optionsinhaber übt die Option aus und verkauft uns Aktien für 30 Dollar – ein Preis, der aktuell über dem Marktwert liegt. Somit haben wir die Aktien auf der Kostenbasis von Ausübungspreis abzüglich Put-Prämie gekauft (in diesem Fall auf einer Kostenbasis von 29 Dollar), was einem Abschlag von 9,4 Prozent gegenüber dem ursprünglichen, beim Beginn des Put-Trades gegebenen Aktienkurs von 32 Dollar entspricht.
B1) Optionskette für Skyworks Solutions (SWKS)
In Bild 1 überprüfen wir eine Optionskette für Skyworks Solutions Inc. (SKWS) am 27. März 2015, drei Wochen
vor Ablauf der April-Optionskontrakte.
B2) Put-Call-Put-Rechner (PCP)
In Bild 2 sehen Sie den Blue-Collar-PCP-Rechner.
Um auch nochmal kurz auf den Verkauf von gedeckten Call-Optionen (Covered Call Writing) einzugehen, nehmen wir folgende Situation an. Da Optionskontrakte fast immer aus 100 Aktien der Basisaktie pro Kontrakt bestehen, kaufen wir zum Beispiel 100 Aktien eines Unternehmens zu einem Preis von je 48 Dollar, was einer Investition beziehungsweise Kostenbasis von 4800 Dollar gleichkommt. Sobald wir diese Aktien besitzen und uns daher in einer „gedeckten“ oder geschützten Position befinden, steht es uns nunmehr frei, die Option darauf zu verkaufen. Nehmen wir an, wir wählen einen Ausübungspreis von 50 Dollar und platzieren den Trade. Die meisten Optionskontrakte verfallen am dritten Freitag im Monat um 16:00 Uhr US-Ostküstenzeit (Eastern Time = ET). In unserem Fall handelt es sich um 1-Monats-Optionen. Daher kann der Optionskäufer uns die Aktien jederzeit zu einem Preis von je 50 Dollar abkaufen, und zwar ab dem Verkauf der Option bis einschließlich 16:00 Uhr ET am Verfallsfreitag.
Eine typische Optionsprämie beläuft sich bei diesem hypothetischen Beispiel auf 1,50 Dollar pro Aktie oder 150 Dollar für den Kontrakt (100 Aktien). Ein Anfangsgewinn von 150 Dollar auf einer Kostenbasis von 4800 Dollar bedeutet eine Rendite von 3,1 Prozent, was aufs Jahr gerechnet 37,5 Prozent entspricht. Schauen wir uns die beiden Szenarien an, die sich bis zum Verfallstag ergeben können.
Bei diesem Szenario verfällt die Option wertlos, da der Optionskäufer sich dagegen entscheiden wird, die Option auszuüben und unsere Aktien zu je 50 Dollar zu kaufen, wenn er diese am Markt zu einem niedrigeren Preis erwerben kann. Wir behalten die Prämie von 150 Dollar, sind immer noch im Besitz unserer Aktien und haben jetzt die Möglichkeit, im darauffolgenden Monat wieder eine Option zu verkaufen.
Bei diesem Szenario übt der Optionskäufer seine Option aus und erwirbt unsere Aktien zum Ausübungspreis von 50 Dollar (es sei denn, wir vermeiden mithilfe eines vorherigen Ausstiegs, dass unsere Aktien verkauft werden). Wenn unsere Aktien tatsächlich zu je 50 Dollar verkauft werden, haben wir auf der Aktienseite dieses Trades einen zusätzlichen Gewinn von 200 Dollar erzielt (Kauf zu 48 Dollar, Verkauf zu 50 Dollar x 100). Insgesamt beläuft sich unser 1-Monats-Gewinn auf 350 Dollar (150 Dollar + 200 Dollar) abzüglich Transaktionskosten, was einer 1-Monats-Rendite von 7,3 Prozent entspricht.
B3) Prozess der Strategie
Die Grafik zeigt den Kreislauf der Strategie, mit der sich permanent Cashflow generieren lässt.
Unabhängig davon, ob es sich um eine gedeckte Call- oder Put-Option handelt, ist die Wahl des am besten geeigneten Ausübungspreises von entscheidender Bedeutung, wenn wir die höchstmögliche Rendite erzielen möchten. Solche Entscheidungen werden zum Teil auch aufgrund der Gesamtmarktsituation getroffen. Um diesen Punkt zu verdeutlichen, wollen wir uns eine Optionskette in Bild 1 für Skyworks Solutions Inc. (SKWS) am 27. März 2015 ansehen, das heißt, drei Wochen vor dem Auslaufen der April-Optionskontrakte.
In einem Umfeld, in dem die Bären regieren (in Bild 1 blau eingekreist) oder in einem volatilen Markt bevorzugen wir Call-Optionen, die tiefer im Geld liegen und Put-Optionen, die tiefer aus dem Geld liegen. Sollten nämlich die Aktien an Wert verlieren, erhalten wir dadurch eine zusätzliche Absicherung nach unten. Der Strike im Geld für 90 Dollar beim Covered Call Writing führt zu folgendem Ergebnis:
• Anfangsrendite = (6,10$ - 3,76$) / (93,76$ - 3,76$) = 3-Wochen-Rendite von 2,6 Prozent
• Absicherung jenes Nettogewinns = 3,76$ / 93,76$ = 4 Prozent
• Solange der Aktienkurs in drei Wochen nicht um mehr als vier Prozent zurückgeht, können wir garantiert mit einer 3-Wochen-Rendite von 2,6 Prozent rechnen. Der Strike aus dem Geld für 90 Dollar beim Verkauf der gedeckten Put-Option führt zu folgendem Ergebnis:
• Anfangsrendite = 2,15$ / 87,85$ = 3-Wochen-Rendite von 2,45 Prozent (nicht ausgeübt, wenn Aktienkurs weiterhin über 90 Dollar bleibt).
• Wenn ausgeübt, werden Aktien auf einer Kostenbasis von 90$ - 2,15$ = 87,85$ gekauft.
• Dieser Kaufpreis bedeutet einen Abschlag von 6,3 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Preis von 93,76 Dollar der galt, als der Put-Trade eingegangen wurde.
T1) Vergleichstabelle der beiden Strategien
Die Tabelle vergleicht die beiden Strategien Covered Call Writing (CCW) und den Verkauf von gedeckten Put-
Optionen (Cash Secured Puts, kurz C-S-Puts).
In einem normalen Umfeld bis hin zum Bullenmarkt bevorzugen wir Kaufoptionen, die aus dem Geld liegen und Verkaufs-Strikes, die näher am Geld sind. Dies gibt uns die Möglichkeit, beim Verkauf von gedeckten Kaufoptionen zusätzliches Einkommen durch im Wert gestiegene Aktien zu generieren und beim Verkauf von gedeckten Verkaufsoptionen höhere Optionsrenditen zu erzielen (siehe rote Markierungen in Bild 1).
Die Short-Call-Option aus dem Geld in Höhe von 95 Dollar führt zu folgendem Ergebnis:
• Anfangsrendite = 3,60$ / 93,76$ = 3-Wochen-Rendite von 3,8 Prozent
• Potenzial der Aktie nach oben bis zum Basispreis = 1,24$ / 93,76$ = 1,3 Prozent
• Mögliche 3-Wochen-Rendite = 3,8 Prozent + 1,3 Prozent = 5,1 Prozent Die leicht im Geld liegende Short-Put-Option bei 93 Dollar führt zu folgendem Ergebnis:
• 3,30$ / 89,70$ = 3-Wochen-Rendite von 3,7 Prozent (nicht ausgeübt, wenn der Aktienkurs weiterhin über 93 Dollar liegt)
• Wenn ausgeübt, werden Aktien auf einer Kostenbasis von 93$ - 3,30$ = 89,70$ gekauft, was einem Abschlag von 4,3 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Kurs von 93,76 Dollar zum Zeitpunkt des eingegangen Put-Trades entspricht.
Indem man den Verkauf von gedeckten Call- und Put-Optionen zu einer mehrstufigen Options-Strategie verbindet, kann man sich gegen ein bärisches und volatiles Marktumfeld absichern. In dem Buch „Selling Cash Secured Puts“ des Autors erscheint diese als die PCP- oder Put-Call-Put-Strategie. Im Folgenden geben wir als erstes einen allgemeinen Überblick über die Strategie und dann ein konkretes Beispiel unter Verwendung spezifischer Berechnungen.
Wir beginnen mit dem Verkauf einer gedeckten Put-Option (aus dem Geld; Strike unter dem aktuellen Marktwert), die unserem monatlichen Renditeziel (in diesem Fall zwei bis vier Prozent) entspricht. Wird die Option nicht ausgeübt (der Kurs liegt weiterhin über dem Ausübungspreis), so kann das Kapital dann im Folgemonat eine andere Put-Option absichern. Wird die Option ausgeübt und werden die Aktien an uns verkauft, erwerben wir diese zu einem geringeren Preis als zum Zeitpunkt des Put-Trades. Wir verkaufen dann eine gedeckte Call-Option auf die Aktie. Wenn die Call-Option nicht ausgeübt wird, verkaufen wir weiterhin Call-Optionen auf die Wertpapiere. Wenn die Call-Option ausgeübt wird und unsere Aktien verkauft werden, verwenden wir die neu erworbenen Barmittel nunmehr, um eine neue Short-Put-Option abzusichern. Entweder verdienen wir Geld durch den Verkauf der Optionen oder indem wir Aktien zu einem günstigeren Preis kaufen als zum Zeitpunkt des Options-Trades. Es werden weiterhin die in Teil 1 und 2 angesprochenen Techniken zum Positions-Management angewendet, um größtmögliche Renditen zu erzielen. Als Beispiel ergibt sich das in Bild 2 abgebildete Szenario:
• Die nicht ausgeübte Rendite für drei Wochen beträgt 2,45 Prozent.
• Auf das Jahr berechnet bedeutet das 42,54 Prozent.
• Der ausgeübte Kostenbasis-Kaufpreis beträgt 87,85 Dollar.
• Dies entspricht einem Abschlag von 6,3 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Aktienkurs von 93,76 Dollar.
• Wenn ausgeübt, beträgt unsere Ausgangskostenbasis für den Verkauf einer gedeckten Call-Option 87,85 Dollar, und wir können zu diesem Zeitpunkt den geeignetsten Ausübungspreis wählen.
Die Kombination von Strategien bietet den Vorteil, dass so für einen konstanten Cashflow gesorgt wird, ohne dass man sich darüber Gedanken machen muss, ob es zur Ausübung kommt oder nicht. Mit oder ohne Ausübung können wir von einem dieser risikoarmen Ansätze profitieren. Bild 3 skizziert diesen Prozess.
Der Verkauf von gedeckten Call- und Put-Optionen sind risikoarme Strategien, die auf private Trader ausgerichtet sind. Die Ziele sind in beiden Fällen gleich: Wir wollen Erträge generieren und dabei dem Kapitalerhalt Priorität einräumen. Wie in Teil 1 und 2 dieser Serie bereits angegeben, sind die drei wichtigen Dinge die richtige Auswahl des zugrundeliegenden Wertpapiers, die richtige Auswahl der Optionen und ein gutes Positions-Management.
Diejenigen, die beide Strategien beherrschen, haben den Vorteil, von den Feinheiten jedes Ansatzes zu profitieren, und brauchen sich keine Gedanken wegen der Ausübung zu machen. Unabhängig davon, ob wir nur eine oder beide Strategien einsetzen, haben wir die Möglichkeit, hervorragende und nachhaltige Renditen zu erzielen. «
Ein Artikel von Alan Ellman. Wir danken Traders-mag.com für die Zusammenarbeit.
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