Der Stochastic-Indikator, entworfen von George Lane, besteht eigentlich aus zwei Oszillatoren: der %K-Linie und der %D-Linie. Die %D-Linie ist dabei ein GD (gleitender Durchschnitt) der %K-Linie. Beide Linien schwanken zwischen 0 und 100. Wenn der Stochastic auf dem Level 100 liegt, deutet dies auf eine Akkumulation (Käufermarkt) hin, auf der Ebene 0 auf eine Distribution (Verkäufermarkt).
Die Berechnung basiert auf der Annahme, dass sich der Markt verstärkt, wenn der Schlusskurs nahe dem höchsten Kurs des Tages liegt. Der Markt schwächelt, wenn der Schlusskurs nahe dem niedrigsten Kurs des Tages liegt, auch wenn der höchste Kurs höher ist als die Tage zuvor.
Die Form des Stochastic kann ein Hinweis darauf sein, was kommen wird. Wenn er einen schmalen und flachen Boden bildet, dann deutet dies auf einen nicht so starken Abwärtstrend hin, dem eine starke Aufwärtsbewegung folgen kann. Ein breiter, tiefer Boden deutet auf einen starken Abwärtstrend hin. Das Gleiche gilt für die Stochastic-Hochs in einem Aufwärtstrend. Je mehr sich die Form des Stochastics einer Sinuswelle nähert, desto zuverlässiger sind die Signale in der Regel. Auch Divergenzen vom Kurs-Chart können gute Signale geben. Im Folgenden gehen wir genauer darauf ein.
Die üblichen Kauf- und Verkaufssignale in Form der %D-%K-Kreuzung funktionieren nur gut in einem Seitwärtsmarkt. Die rein manuelle Handel mit Stochastik – egal, ob optimiert oder nicht – führt oft zu Enttäuschungen. Obwohl die Trefferquote insbesondere in Seitwärtsmärkten oft hoch ist, ist die P/L Kennziffer meist recht niedrig. Liegen stabile Trends vor, überzeugt der Stochastic nicht sonderlich.
Dieses Beispiel zeigt die Ein- und Ausstiegsmomente in der Trading-Plattform NanoTrader mit den Schwellwerten von 70 und 30.
Dennoch ist die Stochastik ein häufig verwendeter Indikator unter den Tradern. Das verdankt er dem guten Timing (hohe “Hitrate”). Man versucht, die niedrige P/L zu erhöhen, indem die Ausstiege besser geplant werden und die Stochastik mit visuellen Mustern kombiniert werden. Besonders bei Daytradern ist die Kombination mit Candlestick-Mustern beliebt. (Siehe unten)
Dieses Beispiel zeigt den Stochastic Indikator als Subchart in einem 30-Minuten Chart und die Entwicklung der Ein- und Ausstiegssignale.
Der doppelte stochastische Indikator ist eine Ableitung des stochastischen Indikators. Dieser Indikator ist in der so genannten Zyklusanalyse weit verbreitet und wird berechnet, indem eine weitere %K-Berechnung auf der %K-Linie (also doppelte Stochastik) erfolgt und anschließend wieder mit einem gleitenden Durchschnitt versehen wird.
Mit den 10 Tage doppelt-stochastischen Böden (und Tops) sollen Zyklen in einem Kursmuster gefunden werden. Der Indikator bewegt sich zwischen 0 und 100, im Falle von Böden liegt er unter dem Level von 30, bei Tops über 70. Ein kürzerer 5-Perioden-Doppelstochastic kann verwendet werden, um die kürzeren Zyklen aus dem Kurs-Chart zu entnehmen.
Dieses Beispiel zeigt den Double Stochastics Indikator auf Basis eines 30-Minuten Charts.
Der Stochastic-Indikator wird von Tradern oft zusammen mit japanischen Kerzencharts verwendet. Achten Sie auf lange Schatten (Shadow) unter oder über dem Kerzenkörper. Dies sind Kerzen, die ein Kauf- oder Verkaufssignal darstellen und eine Bestätigung für ein Stochastics-Signal sein können.
Diese Abbildung zeigt Kerzenformationen, die ein Stochastics Signal bestätigen können.
Dieses Beispiel zeigt jeweils ein bestätigtes Signal auf Basis des genannten „Buy Shadow“ und „Sell shadow“ in einem Kerzenchart.
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