Eine Strategie für Optionen auf Aktien.

Covered Call Writing


In diesem Artikel
Zusätzliches Einkommen
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Das Prinzip
Wo ist der Haken?
Geeignete Basiswerte

Die Option für zusätzliches Einkommen

Profitieren Sie trotz Seitwärtstrend an der Börse. Das hier vorgestellte Setup bietet eine Chance für Aktionäre auf ein Extraeinkommen ohne Extrarisiko. Grundsätzlich ist die Strategie für alle Basiswerte geeignet, bei denen es liquide Optionen gibt. In diesem Artikel betrachten wir sie aus der Sicht eines Aktienbesitzers.

In welche Richtungen kann sich der Markt bewegen? Die Antwort lautet: aufwärts, abwärts und seitwärts. Gerade an Letzteres denken Anleger zu selten. Es gibt zahllose Aktien, welche sich per Saldo nicht von der Stelle bewegen, also nach einer Beobachtungsperiode in etwa dort stehen, wo sie angefangen haben. Das gilt für alle Zeit ebenen. Bedenkt man, dass Anleger auch noch die Kosten des Handelns – sprich Kommissionen, Bid-Ask-Spreads sowie in manchen Fällen Depotgebühren oder Kosten für den Bezug von Marktdaten – tragen müssen, so sind Seitwärtsbewegungen von Basiswerten letztlich ein Verlustgeschäft. Und: Diese Seitwärtsbewegungen gibt es öfter, als mancher denkt.

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Über Optionshändler Dipl.-Ing. Olaf C. Lieser

Optionen für Anfänger mit Trader Ingo Koeppen.

Olaf Lieser studierte Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Arizona. Lieser arbeitet als Software Engineer, Trader und Coach.

Er blickt auf eine 30-jährige Trading-Erfahrung zurück, wovon zehn Jahre schwerpunktmäßig auf Optionen lagen. Des Weiteren gibt er Coachings und Webinare zu optionsspezifischen Themen.


Das Prinzip des Verkaufs gedeckter Call-Optionen

Grundsätzlich ist die Strategie für alle Basiswerte geeignet, bei denen es liquide Optionen gibt. In diesem Artikel betrachten wir sie aus der Sicht eines Aktienbesitzers. Voraussetzung: Dieser hält 100 Aktien eines Basiswertes oder ein Vielfaches davon. Er kann nun ein Stillhaltergeschäft tätigen, bei dem er pro 100 Aktien seines Bestandes eine Call-Option verkauft. Für diese erhält er die Optionsprämie. Wie es dem Regelwerk für Calls entspricht, ist er in der Pflicht, dem Käufer der Option 100 Aktien zum Ausübungspreis der Option zu liefern, wenn dieser es wünscht – egal wie hoch der Markt die Aktie preist. Steigt der Aktienkurs stark, so wird der Optionsinhaber tatsächlich von seinem Recht Gebrauch machen und die Option ausüben. Der Verkäufer der Option muss ihm dann seine Aktien zu diesem festgelegten Ausübungspreis verkaufen. Weil der Optionsverkäufer die Aktien, auf die sich der Call bezieht, tatsächlich in seinem Depot hat, ist dieser Call gedeckt: Er kann seiner Verpflichtung aus dem Optionskontrakt jederzeit nachkommen. Es gibt kein Risiko nach oben für diesen Händler.

Der Hauptnachteil der Position ist die Möglichkeit entgangener großer Gewinne. Dafür steigt die Wahrscheinlichkeit häufiger kleiner Gewinne. Und wichtig: Bei einer Preisschwäche des Basiswerts stellt sich der CoveredCall-Verkäufer niemals schlechter als der Aktienbesitzer. Läuft der Markt seitwärts, so profitiert der Optionsverkäufer vom allmählichen Zeitwertverfall der Option.

Die regelmäßig eingenommene Prämie wird von manchen als Extradividende bezeichnet. Es ist natürlich keine Dividende, aber doch eine zusätzliche Einnahme, die Monat für Monat erfolgen kann.

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Varianten: offensiv und defensiv

Mittels der Auswahl des Short Calls besteht die Möglichkeit, den Trade etwas offensiver oder defensiver zu gestalten. Will man dem Basiswert eine Aufwärtsbewegung zugestehen, sollte der Strike weiter aus dem Geld sein. Der Nachteil ist, dass der eingenommene Zeitwert kleiner ist. Neigt der Basiswert zur Schwäche, so gerät die Position leichter in den Verlust. Auf der anderen Seite kann man mit einem Strike am Geld oder gar im Geld besonders viel Zeitwertprämie einnehmen, muss aber dann von vornherein auf einen deutlichen Gewinn durch die Aufwärtsbewegung des Basiswertes verzichten.

Bild 1: Gewinn/Verlustprofil Covered Call

Gewinn und Verlust mit die Covered Call Writing Strategie.

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Bild 1 zeigt das Gewinn/Verlustprofil einer im Juni 2017 eröffneten Covered-Call-Position (Basispreis: 43 US-Dollar) auf den US-Retail-Sektor-ETF (Kürzel: XRT) mit Verfall September an verschiedenen Tagen. Bewegt sich der Markt seitwärts, geht die Position in den Gewinn.

Es ist eine gute Idee, Elemente der Technischen Analyse zu Hilfe zu nehmen. Ein einfaches System besteht darin, zwei Gleitende Durchschnitte (GD) darzustellen, beispielsweise den GD(9) und GD(18). Ist der GD(9) oberhalb des GD(18), so ist der Basiswert in einer Aufwärtsbewegung. Der Strike des Short Call sollte dann aus dem Geld sein. Idealerweise orientiert man sich am existierenden Trend des Basiswertes. Chart-Indikatoren wie zum Beispiel der Moving Average Convergence/Divergence (MACD) oder die Verwendung von gleich drei GDs sind auch hilfreich. Technische Analysten können hier kreativ sein, aber auch einfache Systeme erfüllen ihren Dienst.

Wo ist der Haken?

Bei jeder Handelsstrategie gibt es ein Szenario, in dem sie schlecht performt. Im Falle des Covered Call Writing ist dies eine Schwingungsbewegung des Basiswerts, welche uns am Gewinn nur in geringem, an den Verlusten in einer späteren Halteperiode aber in großem Maße teilhaben lässt. Dieses unglückliche Hin und Her einer Marktbewegung wird im Englischen auch als Whipsaw bezeichnet. Sie kann eintreten, wenn man nach einer Abwärtsbewegung einen Call nahe am Geld verkauft. Erholt sich der Basiswert dann, so gerät der Short Call ins Geld; wir werden am Gewinn des Basiswertes kaum noch partizipieren. Nähern wir uns dem Verfall, so kann man den Call entweder teurer zurückkaufen oder ihn ausüben lassen. In diesem Fall werden uns die Aktien unter dem Marktpreis abgekauft (denn der Ausübungspreis ist ja niedriger als der Kurs der Aktie). So entgeht uns gegebenenfalls einiges an Gewinn. Kaufen wir dann wieder 100 Stück der Aktie und verkaufen einen Call am Geld mit etwas späterem Verfall, so kann Folgendes eintreten: Die Aktie fällt deutlich. Wir stellen uns durch die Prämieneinnahme zwar etwas besser als der Aktionär, im Falle deutlicher Kursverluste ist jedoch auch unser Verlust signifikant. In der Summe wäre dies die Kombination aus geringer Gewinn- und großer Verlustteilhabe. Dies ist ungünstig, kann aber passieren.

Regelwerk: Einstieg

Es wird ein ruhig handelnder Basiswert ausgesucht, der sich idealerweise in einem flachen Aufwärtstrend befindet. Beachten Sie beim Einstieg nach Möglichkeit den „Trendkontext“: Nehmen Sie die letzten zwei Verlaufshochs, um eine obere Trendlinie zu definieren. Steigen Sie ein, sobald diese wieder erreicht wird. Achten Sie auf die GDs. Verkaufen Sie pro 100 Aktien, die Sie besitzen, einen Call, der aus dem Geld ist und eine Laufzeit von sechs bis zwölf Wochen hat. Der zu erzielende Mindestpreis für die eingenommene Optionsprämie sollte 0,8 Prozent des Basiswertpreises sein. Ist der Basiswert eine Einzelaktie, sollte ein Verfall der Option nicht unmittelbar nach dem Termin der Quartalszahlen stattfinden.

Bild 2: ETF versus Covered-Call-Writing-Strategie

Covered Call Writing Strategie versus ETF.

Bei diesem ruhig handelnden Basiswert ergab die Covered-Call-Writing-Strategie langfristig ein besseres Ergebnis, als wenn man nur den ETF im Depot hatte.

Rollen und glattstellen

Rollen Sie den Kontrakt, wenn dieser nur noch 30 Prozent des Verkaufspreises wert ist. Der neue zu verkaufende Kontrakt hat eine längere Laufzeit, sodass Sie eine zusätzliche Prämie einnehmen. Zeigt der Basiswert Schwäche, so gehen Sie trotzdem maximal ein bis zwei Strikes nach unten beim neuen Kontrakt. Dies verhindert das Festschreiben systematischer Verluste durch Whipsaw. Rollen Sie den Kontrakt, wenn dieser leicht im Geld ist, um Even-Money zu erreichen.

Das bedeutet, dass Sie für den neu verkauften Kontrakt mindestens so viel Prämie einnehmen, wie für den Rückkauf des alten nötig ist. Sie können dafür bis zu vier Monate Laufzeit wählen. Bei einem starken Anstieg des Basiswerts ist es manchmal nicht möglich, diese Bedingungen zu erfüllen, da unser Call zu weit im Geld ist. Ihre Position wird in diesem Falle im Gewinn sein, aber es kann nützlich sein, die gesamte Position inklusive Aktien im Gewinn glattzustellen. Die Alternative: nur den Call zurückkaufen und die Aktien weiter halten. Man bedenke dabei aber, dass man damit einen Verlust realisiert. Fällt danach die Aktie, so hat man die schlechteste beider Welten: wieder verlorengegangene Gewinne aus der Aktienposition plus Verluste aus der Optionsposition. Das kann man nur durch gutes Markt-Timing vermeiden. Der Autor dieses Artikels verzichtet im Allgemeinen darauf, sich in solch einer Situation als Timing-Guru zu versuchen und stellt die Gesamtposition im Gewinn glatt.

Welche Basiswerte sind geeignet

Options-Trades sind nur sinnvoll, wenn es liquide Optionen auf den Basiswert gibt. In Deutschland sind dies nur die höchstkapitalisierten Unternehmen im DAX. In den USA gibt es im Aktien- und ETF-Segment etwa 150 Titel mit guten Optionsmärkten. Tipp: Schauen Sie auf die im S&P-100-Index enthaltenen Aktien. Dieser weniger bekannte Index ist eine Untermenge des S&P 500 und enthält die 100 höchstkapitalisierten US-Aktien. Die Kehrseite von Aktien, gerade auch im Zusammenhang mehrwöchiger Trades jeder Art, sind die gelegentlichen Kurssprünge in beide Richtungen, welche auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen folgen. Gerade für Anfänger könnten daher die in den USA gehandelten Sektor-ETFs (Exchange Traded Funds) interessant sein, auf die es teilweise sehr liquide Optionen gibt. Insbesondere gilt dies für die ETFs, welche unter der Marke SPDR vermarktet werden. Die Optionen auf Fonds der Marke iShares seien der Vollständigkeit halber auch erwähnt. Bei ETFs gibt es kein Quartalszahlenrisiko.

Generell sollte es sich um langsam, aber stetig steigende Aktien handeln. Bei stark steigenden Aktien ist es oftmals sinnvoller, nur die Aktie zu halten. Wie aber sieht es mit fallenden Aktien aus? Grundsätzlich sollte man Aktien, denen man keine Kurssteigerung zutraut, nicht im Portfolio halten. Daran ändert auch die Covered-Call-Strategie nichts.

Halten bis zum Verfall und Ausübung der Option

Hält man die Option bis zum Verfall, so gibt es zwei Szenarien: Wenn sie aus dem Geld ist, eine Ausübung also unwirtschaftlich ist, so hat man ohne weiteres Zutun die eingenommene Prämie als Gewinn realisiert. Ist die Option aber im Geld, so wird sie zum Verfall ausgeübt werden. Der Verkäufer des Calls bekommt seine Aktien zum Ausübungspreis – welcher in diesem Falle niedriger ist als der Marktpreis – abgekauft und der Call wird aus dem Portfolio ausgebucht. Man ist dann tatsächlich auch die Aktien los. Die Position (Option und Aktien) wird dabei per Saldo fast immer im Gewinn geschlossen. Ein gelegentlich auftretendes Szenario ist eine vorzeitige Ausübung der Option zum Dividendentermin. Ist die erwartete Dividendenzahlung hoch genug, so kann es sich für den Optionskäufer lohnen, die Option vor Laufzeitende auszuüben.

Praxisbeispiel

Der Autor handelt diese Strategie regelmäßig auf verschiedene Basiswerte. In Bild 2 sieht man einen Backtest mit dem US-Retail-Sektor-ETF (Kürzel: XRT). Der Trendkontext wurde verwendet, um den Strike des Calls festzulegen. Bei diesem ruhig handelnden Basiswert ergab die Covered-Call-Writing-Strategie langfristig ein besseres Ergebnis, als wenn man nur den ETF im Depot gehabt hätte.

Fazit

Die Covered-Call-Writing-Strategie ist etwas defensiver als der reine Kauf des Basiswerts. Bei richtiger Auswahl der zu verkaufenden Call-Optionen kann bei etwas kleinerem Drawdown eine leichte Überperformance erreicht werden. Wir danken Traders' Magazin für die Zusammenarbeit.


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Fragen und Antworten

Was ist eine aus dem Geld Option?

Option, deren Innerer Wert null ist und deren Basispreis nicht am aktuellen Kurs des Basiswertes liegt.

Was ist eine am Geld Option?

Option, deren Basispreis nahe am aktuellen Kurs des Basiswertes liegt.

Was bedeutet "eine Option rollen"?

Bestehende Positionen in Optionen werden vor dem Verfall in eine der anschließenden Optionen übertragen.


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