Vega einer Option.

Vega – Options-Griechen und ihre Bedeutung

In den ersten beiden Beiträgen dieser Serie haben wir uns auf Delta und Gamma konzentriert. Diese beiden Sensitivitätskennzahlen beziehen sich auf die zu erwartende Reaktion des Optionspreises bei einer Veränderung des Basispreises um einen US-Dollar. Dabei hat das Delta einen direkten Einfluss auf den Optionswert, während sich das Gamma wiederum direkt auf das Delta auswirkt. Im folgenden Artikel soll das Vega im Mittelpunkt stehen – der einzige „Grieche“, der nach keinem griechischen Buchstaben benannt ist. Gleichwohl hat das Vega neben dem Delta die größten Auswirkungen auf den Optionswert.

In diesem Artikel
Volatilitätsrisiko
Rechenbeispiel
Basispreis und Verfallsdatum
Hohe versus niedrige Vegas
Zielsetzung im Trading
Fazit Vega

Volatilitätsrisiko

Das Vega gibt an, um wie viel Prozent sich der Optionspreis verändert, wenn sich die implizite Volatilität des Basiswertes um ein Prozent ändert. Die implizite Volatilität stellt die aktuelle Einschätzung des Marktes in Bezug auf künftige Kursbewegungen dar, die durch den Optionspreis am Markt „impliziert“ werden. Wann immer eine gewisse Unsicherheit vorherrscht (etwa vor Veröffentlichung wichtiger Zahlen), erhöht sich die implizite Volatilität, wohingegen sie zurückgeht, wenn die Märkte ruhig sind. Im Unterschied dazu ist die historische Volatilität die rückblickend tatsächlich realisierte Schwankungsbreite. Wer Optionen verkauft („schreibt“), geht die Verpflichtung ein, Aktien unter bestimmten Bedingungen zu kaufen oder zu verkaufen. Ist die implizite Volatilität hoch und es wird entsprechend am Markt eine signifikante Kursbewegung erwartet, gehen die Optionsverkäufer ein größeres Risiko ein und fordern daher höhere Prämien. Die Optionskäufer sind im Gegenzug bereit, für diese Optionen mehr zu zahlen, da eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine große Bewegung des Basiswertes in Richtung eines günstigen Ergebnisses besteht. Wir schließen daraus, dass eine höhere implizite Volatilität zu höheren Optionsprämien, aber auch zu einem größeren Risiko für die Optionsverkäufer führt. Das Vega ist die Kennzahl, mit der dieses Risiko gemessen wird.


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Rechenbeispiel

  • Aktie X wird bei 50 US-Dollar gehandelt.
  • Ein Call mit Basispreis 50 US-Dollar hat einen Wert von vier US-Dollar und ein Vega von 0,06.
  • Die implizite Volatilität erhöht sich um ein Prozent.
  • Der neue Optionswert steigt auf 4,06 US-Dollar (vier US-Dollar plus 0,06), vorausgesetzt, alle anderen Einflussgrößen bleiben unverändert.
  • Wenn die implizite Volatilität um zwei Prozent zurückgeht, fällt der Optionswert auf 3,88 US-Dollar (vier US-Dollar minus 0,12), vorausgesetzt, alle anderen preisrelevanten Faktoren bleiben gleich.

Das Vega ist stets positiv und weist den gleichen Wert für Puts und Calls auf, sodass die Optionspreise sich immer erhöhen, wenn die Volatilität steigt. Das Vega bei einer Short-Position in Optionen ist analog dazu negativ.

Basispreis und Verfallsdatum

Die implizite Volatilität hängt vom Basispreis (Strike) und Verfallsdatum ab. Das Vega kann somit in unterschiedlichen Situationen verschiedene Werte annehmen (siehe Bild 1). Die Größe des Vegas selbst hängt zum einen vom relativen Wert zwischen dem Aktienkurs und dem Ausübungspreis (bekannt als „Moneyness“ des Basispreises) ab und andererseits von der Dauer bis zum Verfallstag der Option. Am Geld liegende Basispreise haben höhere Vegas als im Geld und aus dem Geld liegende Strikes. Je länger die Dauer bis zum Verfallstag ist, desto höher sind die Vegas. Denn eine längere Laufzeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Schwankungsbreite ansteigt oder die Option im Geld verfällt. Bei Optionen, die noch mehr Zeit bis zum Verfallstag haben, ist eine solche erhöhte Volatilität vorteilhafter als etwa bei Optionen, die nur noch beispielsweise einen Tag Restlaufzeit aufweisen. Anders ausgedrückt: Längerfristige Optionen reagieren empfindlicher auf Veränderungen bei der impliziten Volatilität, was bedeutet, dass sie höhere Vegas aufweisen.

Faktoren, die das Vega beeinflussen

Die Griechen im Bereich Optionen: das Vega..

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Je länger die Restlaufzeit der Option bis zum Verfallstag, desto größer ist der Einfluss des Vegas auf den Optionspreis. Darüber hinaus ist das Vega bei am Geld liegenden Optionen in der Regel am höchsten.

Hohe versus niedrige Vegas

Bei folgenden Gegebenheiten sollten Sie Optionen mit hohen Vegas in Betracht ziehen:

  • Hohe persönliche Risikotoleranz
  • Bullische Marktprognose
  • Starke und bestätigende Charttechnik

Optionen mit niedrigen Vegas sollte man hingegen in folgenden Fällen bevorzugen:.

  • Geringe persönliche Risikotoleranz
  • Bärische oder volatile Marktprognose
  • Uneinheitliche Chart-Signale

Eine solche Beurteilung kann auch pauschal vorgenommen werden, ohne sich die jeweiligen Vega-Zahlen für jede Option auf jede Aktie anzusehen, obgleich einige Broker Optionsketten liefern, die viele dieser Informationen beinhalten.

Zielsetzung im Trading

Der Autor selbst trifft seine Anlageentscheidungen, indem er zunächst einen Zielwert festlegt. Dies basiert auf der initialen Optionsprämie (nur Zeitwertanteil) und entspricht in der Regel zwei bis vier Prozent Optionsrendite pro Monat. Er hat dabei im Laufe der Jahre festgestellt, dass sich bei strikter Einhaltung dieser Vorgaben monatlich positive Renditen erzielen lassen und das Risiko von Optionen mit höherem Vega minimiert wird. In einem starken Bullenmarkt kann man etwas aggressiver vorgehen und sich höhere, monatliche Anfangsziele setzen, während sich in einem ausgeprägten Bärenmarkt niedrigere Ziele empfehlen. Grundsätzlich gilt: Je höher das Vega, desto höher die Optionsprämie – vorausgesetzt, alle anderen preisrelevanten Faktoren bleiben konstant. Wir wissen auch, dass sich das Risiko abhängig von der steigenden impliziten Volatilität erhöht. Dieses Wissen können wir nutzen, um das Trading unserer persönlichen Risikotoleranz und der Einschätzung des Gesamtmarktes anzupassen. Das Ziel des Autors für die Monatsrendite beträgt zwei bis vier Prozent. Aggressivere Investoren werden sich sicherlich höhere Ziele setzen und defensive Anleger eventuell niedrigere. Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist, dass die implizite Volatilität vor der Bekanntgabe besonderer Nachrichten ansteigt und so unser Risiko erhöht. Deshalb vermeiden wir es, vor der Bekanntgabe wichtiger Zahlen gedeckte Calls (Short Call auf eine bestehende Aktienposition) zu handeln.

Bedeutung von Vega für den Handel mit Optionen

Die Höhe der Optionsprämie wird hauptsächlich vom Aktienkurs und von der impliziten Volatilität des Basiswertes beeinflusst. Um die Auswirkungen der impliziten Volatilität auf den Optionswert zu messen, wird die Sensitivitätskennzahl Vega genutzt. Wir können die Options-Trading-Methoden gemäß unserer persönlichen Risikotoleranz und Einschätzung des Gesamtmarktes gestalten, indem wir das Vega als maßgeblichen Faktor zurate ziehen. Wir danken dem Traders' Magazine für seine Mitarbeit.


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