Eine Strategie für Optionen auf Aktien.

Regelmäßiges Einkommen mit der 123-Butterfly Optionsstrategie

Income-Strategien sind bei Optionshändlern sehr beliebt. Dabei setzt man den gleichen Options-Trade in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel monatlich, auf – unabhängig vom gegenwärtigen Marktumfeld und der eigenen Marktmeinung. Das hat den Vorteil, dass man nicht nach bestimmten Trade Setups fahnden muss und sich den Luxus gönnen kann, keine eigene Marktmeinung zu haben. Der Income Trade ist idealerweise so gestaltet, dass er in möglichst vielen Marktszenarien gut performt. Mit Optionen können tatsächlich Trades gemacht werden, die unabhängig von der Marktentwicklung Geld verdienen. In diesem Artikel beschreibt der Autor seinen „Lieblings-Income-Trade“, der seit vielen Jahren einen positiven Ergebnisbeitrag zu seiner Gesamt-Performance beisteuert.


In diesem Artikel
Dem Iron Condor
Optionen kostenlos handeln
Optionstrading in drei Stufen
Beispiel-Trade
Trade Management
Strategie im Überblick

Die bekannteste Optionsstrategie für ein regelmäßiges Einkommen

Zunächst wenden wir uns dem vielleicht bekanntesten Income Trade zu: dem High Probability Iron Condor, den es in verschiedenen Varianten gibt. Die Trefferquote bei diesem Trade ist extrem hoch (realistisch sind 70 bis 80 Prozent). Das Problem jedoch ist, dass die (wenigen) Verlust-Trades die Höhe betreffend die (vielen) Gewinn-Trades um ein Vielfaches übersteigen, sodass das mühsam angefütterte Kapitalkonto durch ein bis zwei Verluste, die zwangsläufig irgendwann kommen, wieder geplündert wird.

Der Autor selbst hat lange Zeit versucht, den Iron Condor als Income Trade zu handeln, und damit keine nennenswerte Performance erzielt. Starke Marktbewegungen, die in der Regel nach unten auftreten, haben immer wieder zu hohen Verlusten geführt.

Wie kann man diesem Problem nun begegnen? Gesucht wird ein Trade, der eine schnelle und heftige Korrektur am Aktienmarkt aushält, im Idealfall sogar davon profitiert. Allerdings überwiegen am Aktienmarkt die Aufwärtstage gegenüber den Abwärtstagen. Also sollte der gesuchte Trade moderat steigende Kurse ebenfalls gut verkraften können. Und in Seitwärtsmärkten sollte er auch noch Geld verdienen. Ist das die Eier legende Wollmilchsau? Klingt fast so. Aber unmöglich ist das nicht, wie wir gleich sehen werden.

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Referenz Birger Schäfermeier.

Optionstrading in drei Stufen

Die Grundidee ist wie folgt: Wir investieren zunächst nur ein Drittel unseres Kapitals, das wir für den Trade reservieren, und setzen einen Butterfly mit Short Strikes etwas unterhalb des aktuellen Marktniveaus auf. Wenn der Markt fällt, läuft der Trade schnell ins Geld. In einem Seitwärtsmarkt verdienen wir durch das Theta im Trade ebenfalls Geld. Wenn der Markt steigt, werden wir sukzessive das zweite und gegebenenfalls das dritte Drittel unserer Position aufsetzen. Je weiter der Markt steigt, umso wahrscheinlicher wird ein temporärer Rücksetzer. Wenn diese Korrektur schließlich kommt, baut unser 123-Butterfly sehr schnell Gewinne auf und die Position kann mit Gewinn geschlossen werden.

Optionen Terminologie

ATM = at the money (am Geld)

Optionen mit Strikes, die (ungefähr) dem Stand des Underlyings entsprechen.

Butterfly

Der Butterfly ist ein naher Verwandter des Iron Condors. Der Unterschied besteht darin, dass die verkauften Optionen am Geld (at the money) sind und den gleichen Basispreis (Strike) haben. Den Butterfly kann man entweder nur mit Puts oder nur mit Calls aufsetzen (was wirtschaftlich identisch ist).

Griechen

Griechen sind Sensitivitätskennzahlen bei Optionen. Sie geben die Veränderung des Optionspreises bezüglich der Veränderung der Risikofaktoren an. Das Theta einer Option gibt die Stärke der theoretischen Wertveränderung einer Option an – für den Fall, dass sich die Restlaufzeit um einen Tag verkürzt unter der Voraussetzung, dass alle anderen Kenngrößen unverändert bleiben.

Hochrollen/Runterrollen

Als Rollen bezeichnet man beim Options-Trading das Schließen einer bestehenden
Position und den Aufbau der gleichen Position mit höheren („Hochrollen“) beziehungsweise tieferen Strike-Preisen („Runterrollen“).

Iron Condor

Optionsstrategie, bei der je eine OTM-Put-Option (out of the money) und eine OTM-Call-Option verkauft und zur Absicherung jeweils eine Put-Option und eine Call-Option gekauft werden, die weiter aus dem Geld sind.

OTM = out of the money (aus dem Geld)

So werden Optionen bezeichnet, die keinen Inneren Wert aufweisen. Bei Puts also Strikes, die unter dem aktuellen Preis des Basiswerts (Underlying) liegen, und bei Calls Optionen mit Strikes über dem Stand des Underlyings.

Beispiel-Trade Regelmäßiges Einkommen

Diese Strategie nennt sich „123-Butterfly“ und wird vom Autor als monatlicher Income Trade auf den amerikanischen Aktienindex Russell 2000 (Börsenkürzel RUT) aufgegeben. Der im Oktober 2015 aufgesetzte 123-Butterfly ist ein gutes Beispiel für ein schwieriges Marktumfeld. Dennoch konnte der Trade Anfang Dezember mit einem ansehnlichen Gewinn geschlossen werden. Lassen Sie uns diesen Trade etwas genauer anschauen.

Der Einstieg erfolgte am 26.10.2015. Gehandelt wurden die RUT-Monatsoptionen mit Fälligkeit 19.12.2015. Der Russell stand zu diesem Zeitpunkt bei etwa 1159 Punkten. Die Short Strikes des Butterflys wurden bei 1140 platziert und die Longs jeweils 70 Punkte entfernt, also bei 1070 auf der Unterseite und 1210 auf der Oberseite, gekauft. Im Beispiel wurden sieben Put Butterflys gekauft. Dafür ist ein Kapital von maximal 50 000 US-Dollar notwendig. Die Strategie ist jedoch skalierbar, sodass sie auch mit kleineren Konten gehandelt werden kann.

Bild 1: P&L-Diagramm

Gewinn und Verlust Optionen.

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Das Diagramm zeigt uns, wie der theoretische Gewinn oder Verlust der Optionsstrategie in Abhängigkeit der Entwicklung des Basiswerts – in unserem Beispiel des Russell 2000 – ist. Die verschieden farbigen Linien stellen unterschiedliche Betrachtungszeitpunkte dar.

In Bild 1 ist das P&L-Diagramm (Profit and Loss) für diesen Trade zu sehen. Diese Art von Diagramm zeigt uns für beliebige Optionsstrategien, wie der theoretische Gewinn oder Verlust der Optionsstrategie in Abhängigkeit der Entwicklung des Basiswerts – in unserem Beispiel des Russell 2000 – ist. Die verschieden farbigen Linien stellen unterschiedliche Betrachtungszeitpunkte dar. Konzentrieren wir uns zunächst auf die hellblaue Linie, die sogenannte t+0-Linie, die uns den Gewinn beziehungsweise Verlust am Analysetag (hier der 26.10.) angibt. Der aktuelle Stand des Russell ist mit dem Kreis (bei 1159 Punkten) gekennzeichnet. Sollte der Markt unmittelbar nach dem Einstieg zurücksetzen, baut der Trade schnell Gewinne auf (bei einem RUT-Stand von 1120 Punkten etwa 1700 US-Dollar). Wir sehen, dass der Markt mindestens 80 Punkte (entspricht etwa minus sieben Prozent) fallen kann, ohne dass der Trade in die Verlustzone gerät. Damit ist die erste Bedingung (der Trade soll stärkere Korrekturen aushalten können) erfüllt. Sollte der Markt dagegen eher seitwärts tendieren, verdienen wir Geld aufgrund des Zeitwertverfalls unserer Optionen. Optisch lässt sich das im Diagramm an der Position der andersfarbigen Linien ablesen. Die grüne Linie beispielsweise zeigt uns die Gewinne beziehungsweise Verluste der Strategie per 28.11.2015 (also in etwa einem Monat). Steht der Russell dann immer noch (oder wieder) bei 1159, haben wir etwa 5500 US-Dollar verdient. Das ist es, was Optionsstrategien wie diese generell so attraktiv macht. Um es plakativ auszudrücken: Sie verdienen Geld durch Nichtstun! Der Zeitwertverfall arbeitet für Sie.

Natürlich müssen wir auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der Aktienmarkt steigt. Sollte das passieren, werden wir bei 1190 und 1215 Punkten das zweite beziehungsweise dritte Drittel aufsetzen. Diese Marken sind im Diagramm mit den vertikalen Linien gekennzeichnet. Wie Sie sehen können, gibt es jenseits davon und auch nach unten weitere sogenannte Aktionsmarken. Werden diese erreicht, werden wir die Gesamtposition auf der Oberseite hochrollen und auf der Unterseite herunterrollen, um den Markt wieder „einzufangen“.

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Trade Management

Wie ging es weiter mit diesem Trade? Am 03.11. war der Russell auf über 1190 Punkte gestiegen und wir haben das zweite Drittel eröffnet, mit Shorts bei 1160 sowie Longs bei 1110 auf der Unterseite und 1210 auf der Oberseite (Bild 2). Die Position lag zu diesem Zeitpunkt mit etwa 3600 US-Dollar im Minus. Das bereitet uns allerdings keine schlaflosen Nächte, da wir in Bild 2 sehen können, dass wir bei einer Marktkorrektur, die mit jedem Tag, an dem der Markt steigt, zunehmend wahrscheinlicher wird, schnell die Verluste aufholen und Gewinne aufbauen. Ein Rücksetzer von gerade einmal 20 Punkten würde uns schon auf plus/minus Null bringen und eine Korrektur um drei Prozent (rund 35 Punkte) würde Gewinne in Höhe von etwa 1700 US-Dollar bedeuten, den zusätzlichen Zeitwertverfall noch gar nicht berücksichtigt.

Bild 2: Zweites Drittel der Position erôffnet

Gewinn und Verlust Optionen.

Am 03. November war der Russell auf über 1190 Punkte gestiegen und wir haben das zweite Drittel eröffnet, mit Shorts bei 1160 sowie Longs bei 1110 auf der Unterseite und 1210 auf der Oberseite. Die Position war zu diesem Zeitpunkt mit etwa 3600 US-Dollar im Minus.

Leider gönnte uns der Markt das aber zunächst nicht und stieg weiter. Am 25.11. war der Russell auf ein Niveau von 1200 Punkten gestiegen. Weil wir inzwischen zu weit aus dem Zelt rausgelaufen waren, mussten wir eingreifen und der unterste Butterfly wurde hochgerollt. Die Position bestand jetzt aus einem Butterfly mit Shorts bei 1160 und einem Butterfly mit Shorts bei 1180 (siehe Bild 3). Wir sind zwar im Minus (mit 2900 US-Dollar), haben aber – und das ist das Entscheidende – einen positiven Erwartungswert (siehe Dollarbeträge rechts neben der Legende).

Bild 3: Hochrollen der Position

Gewinn und Verlust Optionen.

Am 25. November war der Russell auf 1200 Punkte gestiegen. Der unterste Butterfly (Shorts bei 1140) wurde deshalb auf 1180 hochgerollt. Die Position bestand jetzt aus einem Butterfly mit Shorts bei 1160 (am 03. November eröffnete zweite Teilposition) und einem Butterfly mit Shorts bei 1180. Der Trade lag weiterhin im Minus.

Am 03.12. war es dann soweit: Die lang erwartete Marktkorrektur. Der Russell ist zurückgefallen auf ein Niveau von 1170 Punkten. Diese verhältnismäßig kleine Korrektur von 2,5 Prozent reichte aus, um unsere Position über das Gewinnziel von 5000 US-Dollar zu heben. Beim Ausstieg wurde ein Gewinn von exakt 5586 US-Dollar nach Kommissionen erzielt (Bild 4).

Bild 4: Glattstellen des Trades

Gewinn und Verlust Optionen.

Der Russell fiel rund 2,5 Prozent zurück, auf ein Niveau von 1170 Punkten. Dies reichte aus, um die Position über das Gewinnziel von 5000 US-Dollar zu heben. Beim Exit wurde ein Gewinn von exakt 5586 US-Dollar nach Kommissionen erzielt.

Die 123-Butterfly Strategie im Überblick

Gewinn und Verlust Optionen.

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Fazit

Der Autor hat bewusst diesen Monat ausgewählt, um aufzuzeigen, wie selbst in steigenden Märkten mit dieser Strategie Geld verdient werden kann. Es wäre ein Leichtes gewesen, Trades herauszusuchen, die in fallenden Märkten oder in einer Seitwärtsphase schnell hohe Gewinne produziert haben, aber dieses Beispiel sollte dazu dienen, die eingangs aufgestellter Behauptung zu manifestieren, dass diese Strategie tatsächlich als Income Trade taugt, da sie in allen Marktphasen Gewinne produzieren kann.

Was übrigens nicht heißen soll, dass jeder Trade mit Gewinn geschlossen werden kann. Leider gehören Verluste zum Geschäft. Der 123-Butterfly wird zum Beispiel mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Verlust führen, wenn der Markt unaufhörlich und vor allem sehr schnell ansteigt. Glücklicherweise kommt das aber recht selten vor. Der Autor rechnet im Jahresverlauf mit vier Verlust- und acht Gewinn-Trades, die von der absoluten Höhe in etwa gleich sind, sodass regelmäßig ein deutlicher Überschuss im Kapitalkonto verbleiben sollte. Das tatsächlich erzielte Ergebnis ist seit Jahren allerdings noch viel besser. Wir danken dem Traders' Magazine für seine Mitarbeit.


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